Das Sonett „An die Welt“ von
Andreas Gryphius behandelt das unvermeidlichste aller Themen, den Tod, den er
nicht als Last oder Nachteil sieht, sondern als Erloesung von Schmerzen und Ängsten. Als Metapher hierfür nimmt er ein Schiff das
in den heimatlichen Hafen einlauft.
Das Gedicht ist in der für den
Barock typische Form, dem Sonett aufgebaut. In den ersten beiden Quartetten
wird das beschrieben, wie das Schiff des „Lyrischen Ichs“ im Meer herumirrt und
durch viele Stürme etc. den heimatlichen Hafen anlaufen will.
In den beiden Terzetten wird
dann der Hafen gepriesen an dem das Schiff gelandet ist.
Das erste Quartett (1-4) beschreibt
das Leben, das wie ein Schiff durch die Welt, als Metapher hierfür wird das
Meer benutzt, gehen muss. Das Leben ist nicht sehr einfach da durch „den
frechen Wellen Baal“ (2) das Schiff bzw. das Leben hin und her geworfen wird.
Doch nach dem allen kommt das Leben „vor der Zeit an Port/ den meine Seele
wil“. Auch wenn das Lyrische Ich mit
diesem ende der Reise einverstanden ist, geschieht das doch zu schnell und das
Leben ist zu kurz. Damit wird auch der zweite Grundgedanke des Gedichts
angesprochen, die Angst vor dem Tod.
Im zweiten Quartett werden
dann die schweren Dinge erwaehnt, die das Leben schwer machen.
Selbst zur hellsten Zeit des
Tages, am Mittag, als Metapher für die Jugendzeit, kann schwarze Nacht das
lyrische Ich überfallen. Das spielt auch auf die Zeit des „Vanitas“ hin, die
besagt, dass alles vergänglich ist. Das ist auch leicht verständlich, da in der
Zeit der 30 jährigen Krieg wütete und dadurch selbst junge und gesunde Menschen
schnell ihrer Gesundheit und Habe beraubt werden können.
Im zweiten Teil des Quartetts
bekennt das lyrische Ich, Mit der
Metapher „ Wie offt hab ich den Wind / und Nord' und Sud verkennet!“, dass es
oft ziellos im Leben herum geirrt ist und keine Richtung gefunden hat.
Im ersten Terzett wird das
ankommen im Hafen beschrieben, und dem müden Geist wird geraten herauszusteigen
denn „wir sind am Lande“ (9). Obwohl dem Geist vor den Hafen graut werden im
gleichen Atemzug die Vorzüge des neuen
Landes gepriesen in dem man „aller Bande
Vnd Angst / und herber Pein / und
schwerer Schmerzen loß.“ sein wird.
Im letzten Terzett entsagt das
lyrische Ich ganz dem Leben und verabschiedet sich mit den Worten „Ade /
verfluchte Welt: du See voll rauer Stürme!“ Hier wird auch klar, dass mit dem Schiff
auf dem Meer das Persönliche Leben in der Welt
gemeint ist.
In den Letzten Versen ist das
Leben nach dem Tod als ein „ewig lichte Schloss“ beschreiben „das stette Ruh'
im Schirme / Vnd Schutz und Friden hält“
Meiner Meinung nach ist es Andreas Gryphius sehr gut gelungen die „Vanitas“,
die Vergänglichkeit des Lebens, eine Meinung die im Barock sehr verbreitet war,
zu schildern. Durch Vergleiche und Gegenüberstellungen stellt sich dem Leser
die Frage, ob man das „ewig lichte Schloss“ mit „der grimmen Winde-Spil“
eintauschen möchte. Doch durch Rhetorische Fragen an sich selbst werden auch
die inneren Kämpfe beim Tod sehr deutlich zu Tage gebracht.
Abschließend kann man sagen,
dass durch die alte Rechtschreibung und dem Thema, das Gedicht klar der Barock
Epoche zugeordnet werden kann.