Donnerstag, 11. April 2013

"An die Welt" von Andreas Gryphius- Eine Interpretaion



Das Sonett „An die Welt“ von Andreas Gryphius behandelt das unvermeidlichste aller Themen, den Tod, den er nicht als Last oder Nachteil sieht, sondern als Erloesung von Schmerzen und Ängsten.  Als Metapher hierfür nimmt er ein Schiff das in den heimatlichen Hafen einlauft.
Das Gedicht ist in der für den Barock typische Form, dem Sonett aufgebaut. In den ersten beiden Quartetten wird das beschrieben, wie das Schiff des „Lyrischen Ichs“ im Meer herumirrt und durch viele Stürme etc. den heimatlichen Hafen anlaufen will.
In den beiden Terzetten wird dann der Hafen gepriesen an dem das Schiff gelandet ist.
Das erste Quartett (1-4) beschreibt das Leben, das wie ein Schiff durch die Welt, als Metapher hierfür wird das Meer benutzt, gehen muss. Das Leben ist nicht sehr einfach da durch „den frechen Wellen Baal“ (2) das Schiff bzw. das Leben hin und her geworfen wird. Doch nach dem allen kommt das Leben „vor der Zeit an Port/ den meine Seele wil“. Auch wenn  das Lyrische Ich mit diesem ende der Reise einverstanden ist, geschieht das doch zu schnell und das Leben ist zu kurz. Damit wird auch der zweite Grundgedanke des Gedichts angesprochen, die Angst vor dem Tod.
Im zweiten Quartett werden dann die schweren Dinge erwaehnt, die das Leben schwer machen.
Selbst zur hellsten Zeit des Tages, am Mittag, als Metapher für die Jugendzeit, kann schwarze Nacht das lyrische Ich überfallen. Das spielt auch auf die Zeit des „Vanitas“ hin, die besagt, dass alles vergänglich ist. Das ist auch leicht verständlich, da in der Zeit der 30 jährigen Krieg wütete und dadurch selbst junge und gesunde Menschen schnell ihrer Gesundheit und Habe beraubt werden können.
Im zweiten Teil des Quartetts bekennt das lyrische Ich,  Mit der Metapher „ Wie offt hab ich den Wind / und Nord' und Sud verkennet!“, dass es oft ziellos im Leben herum geirrt ist und keine Richtung gefunden hat.
Im ersten Terzett wird das ankommen im Hafen beschrieben, und dem müden Geist wird geraten herauszusteigen denn „wir sind am Lande“ (9). Obwohl dem Geist vor den Hafen graut werden im gleichen Atemzug  die Vorzüge des neuen Landes gepriesen in dem man  „aller Bande
Vnd Angst / und herber Pein / und schwerer Schmerzen loß.“  sein wird.
Im letzten Terzett entsagt das lyrische Ich ganz dem Leben und verabschiedet sich mit den Worten „Ade / verfluchte Welt: du See voll rauer Stürme!“ Hier wird auch klar, dass mit dem Schiff auf dem Meer das Persönliche Leben in der Welt  gemeint ist.
In den Letzten Versen ist das Leben nach dem Tod als ein „ewig lichte Schloss“ beschreiben „das stette Ruh' im Schirme / Vnd Schutz und Friden hält“ 
Meiner Meinung nach ist  es Andreas Gryphius sehr gut gelungen die „Vanitas“, die Vergänglichkeit des Lebens, eine Meinung die im Barock sehr verbreitet war, zu schildern. Durch Vergleiche und Gegenüberstellungen stellt sich dem Leser die Frage, ob man das „ewig lichte Schloss“ mit „der grimmen Winde-Spil“ eintauschen möchte. Doch durch Rhetorische Fragen an sich selbst werden auch die inneren Kämpfe beim Tod sehr deutlich zu Tage gebracht.
Abschließend kann man sagen, dass durch die alte Rechtschreibung und dem Thema, das Gedicht klar der Barock Epoche zugeordnet werden kann.


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